Die Gegend rund um den Kriemhildplatz in unmittelbarer Nähe zur Stadthalle kannte ich noch nicht – obwohl ich auch schon im 15. Bezirk gewohnt habe. Schade eigentlich, das Grätzel scheint gerade im Aufschwung zu sein, bei einem kleinen Spaziergang nach dem Frühstück haben wir noch ein anderes hübsches, kleines Lokal entdeckt und auf den Bänken unter alten Bäumen kann man auch gut die Ruhe genießen. Das Café Kriemhild ist hier nicht zu übersehen, der gelbe Schriftzug prangt in riesigen Buchstaben über dem Eingang. Gleich aufgefallen ist uns der mit vielen Pflanzen begrünte Garten, der mit Retro-Tischen und -Sesseln bestückt wurde, und wo man sogar auf einer Hollywood-Schaukel Platz nehmen kann! Vom 70er Jahre Interieur im Innenraum haben die neuen Betreiber (Liebling / Burggasse 24) einiges erhalten, das Kaffeehaus wurde aber behutsam renoviert und auch die beiden Billard-Tische können weiterhin bespielt werden.
Frühstückszeiten & Angebot
Frühstücken kann man im Café Kriemhild täglich von 10.00 bis 14.00 Uhr, die Auswahl ist auch recht abwechslungsreich. Es gibt verschiedene Omelettes (zB. mit Speck & Bergkäse oder Spinat & Feta), jeweils mit hausgemachten Pickles, Joseph Brot und Bio-Butter (ab € 5,50), die „Schlawienerin“ mit weichem Bio-Ei, Marmelade, Beinschinken vom Ötscherblickschwein, Bio-Butter und Semmel (€ 8,50) oder „Hammas eilig?“ mit Bio-Butter, Marmelade und Semmel (€ 4,50).
Besonderes Augenmerk wird hier auch auf vegane Frühstücksoptionen gelegt, die wir auf jeden Fall das nächste Mal probieren werden: zB. „Hemingway“ mit Tomaten-Bulgur-Salat, Hummus, Süßkartoffeldip, marinierten roten Rüben und Pickles (€ 10,50), „Yoko Ono“ – ein Congee (Asiatisches Frühstücksgericht aus Reis) mit Pak Choi, Shiitake, Koriander und Röstzwiebel (€ 7,50) oder ein Kokos-Milchreis mit Beerenröster (€ 6,50).
Dazu gibt es auch noch einige Extras, wie zB. Bio-Bergkäse, Hummus und Rote Salsa und verschiedene Smoothies, zB. Gurke-Minze-Ananas.
Kaffee (Alt Wien), Heiße Schokolade und Chai Latte dürfen auf keiner Frühstückskarte fehlen und werden hier mit Bio-Vollmilch serviert, gegen Aufpreis stehen auch Soja-, Hafer- oder Mandelmilch bereit. Verschiedene Teesorten (zB. Hochland Grüntee, Wildkräuter) und diverse Erfrischungen (hausgemachte Limonaden, frisch gepresster Orangensaft, Fruchtsäfte und urbane Softdrinks) stillen den morgendlichen Durst.
Unsere Frühstückswahl
Wir haben nach einer anstrengenden Woche am Sonntag etwas länger geschlafen und es war schon Mittag, als wir im Café Kriemhild eingetroffen sind. Daher konnte es auch etwas deftiger sein, wir haben uns also für das „Rudolfscrime“ mit Baked Beans, Bio-Spiegelei, Mini Bio-Käsekrainer und Toastbrot (€ 10,50) plus Schnittlauchbrot (€ 3,50) sowie das Shakshuka (2 pochierte Bio-Eier in einer würzigen Tomaten-Paprika-Sauce, mit Ciabatta) um € 8,50, gefolgt von einer Semmel mit Bio-Butter und Marmelade (€ 4,50), entschieden. Dazu gab es eine Melange, einen Verlängerten und den hausgemachten Eistee.
Das Shakshuka sah köstlich aus und die beiden Scheiben Baguette waren auch noch etwas warm. Geschmacklich gibt es keine großen Kritikpunkte, bei den Gewürzen hätte man evtl. noch etwas mutiger sein können. Die Semmel war aufgebacken, was an einem Sonntag aber in Ordnung ist, auch sie war daher noch etwas warm – sie ist halt beim Durchschneiden etwas zerbröselt. Auch das „Rudolfscrime“ hat sehr gut geschmeckt, aber auch die Baked Beans hätten für unseren Geschmack etwas würziger sein können. Das Schnittlauchbrot war tadellos, besonders schön fanden wir auch das grobe Meersalz oben drauf.
Der hausgemachte Eistee war wunderbar, sehr erfrischend mit einer kräftigen Honignote. Der Kaffee hatte leider einen etwas verbrannten Geschmack, daher haben wir auch keine zweite Tasse bestellt.
Service & Ambiente
Die beiden Mitarbeiter waren sehr freundlich, hätten aber etwas aufmerksamer sein können. Die Getränke haben fast 20 Minuten gedauert und dann wurde mein Kaffee auch noch vergessen. Der wurde aber gleich nachgeliefert, auch die Speisen wurden dann recht schnell serviert. Auch wenn die beiden sich zwischendurch erkundigt haben, ob alles in Ordnung ist, blieb das leere Geschirr lange auf dem Tisch stehen und wir wurden auch nicht mehr gefragt, ob wir noch etwas bestellen möchten.
Im grünen Garten hat man einen schönen Blick auf den Kriemhildplatz, das nächste Mal versuchen wir, den Tisch mit der Hollywood-Schaukel zu ergattern! ;-) Im Kaffeehaus gibt es viele bequeme Sitzmöglichkeiten, die Betonwände bilden einen schönen Kontrast zu den bunten Vintage-Möbeln. Reservieren kann man im Café Kriemhild nicht, wir hätten auch keine Kontaktmöglichkeiten gefunden, um es zu versuchen. :-)
Fazit
Das Café Kriemhild ist eine hippe Location im Nibelungenviertel für Frühstück mit hochwertigen Produkten in charmantem Retro-Ambiente.
Quick Facts
Dauer, bis der 1. Verlängerte serviert wurde: 18 Minuten 23 Sekunden
WLAN, Garten, Billardtische, keine Reservierung
Heißgetränke werden gegen einen Aufpreis von 50 Cent auch mit Soja-, Hafer- oder Mandelmilch serviert; vegane Frühstücksoptionen
Bewertung
Infos
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Ich bin froh darüber,daß es noch existiert und gut bespielt wird.Ich bin im Nibelungenviertel aufgewachsen und kenn es quasi mein Leben lang.Nett in die neue Zeit gerettet, Qualität sehr gut, Service unbedingt ausbaufähig.Lässig is ja lieb, aber …Bißl schad, daß immer alles „hip“ sein soll/muß/ist heutzutage.. Dennoch 8 von 10 semmerln
Bargeldlos zahlen ist mittlerweile möglich. Die Location ist charmant, der Service war heut etwas langsam und die Küche unterbesetzt. Man muss sich halt ein bisschen Zeit nehmen zum gemütlich frühstücken, Qualität war top.
Krass, wie sich doch Erfahrungen unterscheiden. Fand es im Café Krimhild deutlich schöner als zum Beispiel im Adlerhof. Im Gegensatz zum Adlerhof ist es halt keine „Massenabfertigung“. Also für mich die Nummer 1 in der Gegend.
Schade, dass keine Reservierungen möglich sind. Für eine größere Gruppe deshalb leider nix.