Ein Fußballer, der Frühstückbowls serviert? Ja, das gibt’s tatsächlich. Ganz frisch hat der ehemalige Nationalspieler Rubin Okotie zusammen mit seiner Frau Vanessa das Plain in der Berggasse eröffnet. Im Plain wird die Philosophie verfolgt, dass nicht nur Speisen serviert werden, die dem Körper gut tun, sondern auch der Umwelt – also wird auf Bio-Produkte, Regionalität und Nachhaltigkeit gesetzt. Da war natürlich meine Neugierde groß, was für ein Lokal direkt neben dem französischen Bistrot La Mercerie im Servitenviertel seine Zelte aufgeschlagen hat und was es für uns passionierte FrühstückerInnen zu bieten hat …
Frühstückszeiten & Angebot
Im Plain gibt es Frühstück „all day long“ und eine vielversprechende Auswahl an Bagels, trendigen Bowls sowie Bio-Eigerichten und Porridge: „Florentine Bio Bagel“ mit Frischkäse, Spinat, pochiertem Ei und optional Lachs oder Vulcano Schinken (ab € 4,50), „Avocado Boat“ mit Trüffelmajo, Spinat, pochiertem Ei, Zwiebel und Madame Crousto Brot (ab € 6,40) und „Open Omlette“ aus zwei Eiern, getrockneten Tomaten, Halloumi, Basilikum, Zucchini und Hanfsamen (€ 7,60) sind nur ein Auszug aus den pikanten Optionen. Es wird ebenfalls ein veganer „Protein Quinoa Porridge“ mit Superfoodprotein, Spirulina und Eisenkraut (€ 7,50), ein „Basic Porridge“ (€ 6,90) sowie eine „Müsli Bowl“ mit griechischem Joghurt und Granola (€ 6,40) und eine vegane „Bio Açai Bowl“ mit Açai, Himbeeren, Banane, Kokos, Chia, Mandel, Agavendicksaft und Grüntee Flakes angeboten. Auch Waffeln, entweder „normal“ oder in der Protein-Variante, gibt es ab € 7,00.
Die Getränkekarte ist umfangreich: Neben Kaffeespezialitäten von Bieder & Maier, die auch mit Kokos-, Mandel- und Sojamilch serviert werden, gibt es auch Cold Brew, „Bio Superfood Lattes“, wie beispielsweise den „Rote Beete Latte“ oder „Golden Milk“ und „Raw vegan Superfoodprotein Shakes“, die mit Stevia gesüßt und mit veganem Protein angereichert sind. Darunter ein Shake mit Erdnussbutter und Banane oder der „Black Magic Detox“ mit Kokos-Aktivkohle, Aloe Vera, Matcha und Vitalpilzen. Bio-Tees, hausgemachte Limonaden und Eistees, kaltgepresste Säfte wie „Sunshine“ mit Orange, Karotte, Kurkuma und Pfeffer und Shots wie der „Immun Boost“ mit Ingwer und Gojibeere stehen ebenfalls zur Wahl.
Unsere Frühstückswahl
Wir entschieden uns für „Spiegelei Royal“, bestehend aus zwei Eiern, Zwiebel, Kresse und geräuchertem Lachs und eine Açai Bowl. Dazu bestellten wir noch ein weiches Ei, Cappuccino und Apfelsaft. Die Spiegeleier waren völlig in Ordnung und hübsch angerichtet, mit dem weichen Ei hatten wir jedoch kein Glück. Es begann damit, dass es im Plain keine Eierbecher zu geben scheint, so rollte das Ei in einem kleinen Schälchen hin und her und wurde ohne Löffel oder Salz serviert. Beim Köpfen des Eis kam mir sofort flüssiges Eiklar entgegen, wir schickten es zurück und bekamen ein neues. Doch auch Versuch Nummer zwei war nicht erfolgreich – wieder landete ein fast rohes Ei auf meinem Teller. An dieser Stelle war uns die Lust vergangen und wir verzichteten auf einen erneuten Anlauf. Ich freute mich dann schon sehr auf eine cremige Açai Bowl, doch auch diese machte mich nicht so recht glücklich. Sie war dünnflüssig und schmeckte wie ein süßer Bananensmoothie, für’s Auge war sie ebenfalls nichts – schade! Kaffee und Saft haben gepasst, konnten den lieblosen Gesamteindruck aber auch nicht mehr retten.
Service & Ambiente
Der hohe Innenraum ist lichtdurchflutet und die große Grafik an der hintersten Wand springt einem sofort ins Auge. Bunte Kissen und Holzregale mit Büchern unterstreichen den farbenfrohen Look. Aufgrund der offenen Küche, die direkt an den Essbereich grenzt, roch es leider schon um neun Uhr in der Früh stark nach Speisefett, was ich persönlich beim Frühstücken nicht mag. Auch das Lager schließt direkt an den Gästeraum an, immer wieder eilten die Mitarbeiter zwischen Küche und dem strategisch schlecht platzierten Abstellraum hin und her – eine entspannte Atmosphäre wollte nicht aufkommen. Der Mitarbeiter im Service war sehr bemüht, konnte aber die weniger überzeugende Küchenleistung schwer wett machen. Unser Besuch wurde dann noch damit abgerundet, dass auf unserer Rechnung zusätzlich zu dem „Spiegelei Royal“ € 3,50 für den Lachs angeführt wurden, obwohl er im Preis eigentlich bereits inkludiert ist. Eine Wiedergutmachung für das ganze Chaos gab es nicht – trotz Verständnis für Anlaufschwierigkeiten in einem neuen Lokal hätte ich mir ein wenig mehr persönlichen Einsatz gewünscht.
Fazit
Im Plain läuft der Betrieb leider noch so gar nicht rund. Die Karte ist ambitioniert, unser Besuch war aber leider von diversen Fauxpas geprägt.
Quick Facts
Dauer, bis der 1. Cappuccino serviert wurde: 2 Minuten 30 Sekunden
WLAN, Bücher, To-Go Option für alle Angebote
Heißgetränke auch mit Soja-, Mandel oder Kokosmilch (ohne Aufpreis!)
Bewertung
Infos
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