Irgendwie hat man den Eindruck, dass französische Lokale, Bäckereien und Pâtisserien in letzter Zeit wieder vermehrt aus dem Boden schießen und versuchen, etwas Savoir-vivre nach Wien zu bringen. Das Le Pic (französisch: Der Specht) ist nicht mehr ganz neu, die Brasserie wurde bereits im Sommer letzten Jahres eröffnet. Sehr zentral am Dr. Karl Lueger Platz gelegen, ist das Lokal nicht nur für Touristen, sondern auch für einheimische U-Bahn FahrerInnen bestens erreichbar. Ob im großen Schanigarten oder im ebenfalls großzügigen Innenbereich – hier kann man täglich für ein kleines oder großes Frühstück haltmachen.
Frühstückszeiten & Angebot
Während der Woche wird im Le Pic Frühstück von 10.30 bis 17.00 Uhr serviert, die Auswahl ist aber überschaubar: es gibt verschiedene Croissants und Eiergerichte, wie zB. „Julien“, ein Croissant mit gratiniertem Camembert und Pistazien Honig (€ 5,50), „Etienne“, ein Croissant gefüllt mit Putenschinken, Gurke, Butterkäse, Mayonnaise und Salat (€ 5,90) oder „Celeste“, eine orientalische Gemüsepfanne mit drei Eiern (€ 8,90).
Am Wochenende wird von 08.30 bis 14.00 Uhr gebruncht, das Angebot wird unter anderem noch um French Toast (€ 6,90), Skyr mit frischem Obst, Chiasamen und Granola (€ 6,9) und einige Brote ergänzt, die mit Salat garniert werden: zB. „Emma“ mit gegrillter Zucchini auf Hummus, gerösteten Pinienkernen und rosa Pfeffer (€ 7,90), „Amélie“ mit weichem Ei auf Avocado, Räucherlachs, Schalotten und Oberskren (€ 8,90), „Margaux“ mit marinierten Pilzen auf Crème fraîche, Schnittlauch und Gryére Käse gratiniert (€ 8,90) oder „Fleur“ mit flambiertem Ziegenkäse auf Crème fraîche, Feigenmarmelade, Obst der Saison und gerösteten Mandeln (€ 9,50).
Kaffee (Koffeinschmiede) wird klassisch, aber auch mit Baileys, Haselnuss, Karamell oder Vanille serviert, im Sommer gibt es neben „Iced Coffee“ auch kühle Spezialitäten, wie zB. Café Glacé mit Vanilleeis oder Dalgona Café, eine luftige Kaffeecreme mit kalter Milch. Frischer Tee (Minze oder Ingwer-Zitrone), verschiedene Teesorten, wie zB. Green Greetings, Cold Peppermint oder Rooibos Vanille, diverse Fruchtsäfte (zB. Grapefruit, Cranberry oder Lychee) und Bio-Limonaden (zB. Inger-Honig-Zitrone oder Basilikum-Limette-rosa Pfeffer) stehen ebenfalls bereit.
Unsere Frühstückswahl
Da wir uns während der Woche im Le Pic auf ein spätes Frühstück getroffen haben, konnten wir nur aus der kleinen Karte wählen. Wir haben uns für „Camille“, ein cremiges Kräuter-Rührei aus drei Eiern (€ 6,90), und „Cécile“, zwei pochierte Eier auf Naturjoghurt, mit flüssiger Paprika-Minz-Butter und frischer Dille (€ 7,50) entschieden. Dazu gab es Espresso, Melange und eine Gurke-Minze-Zitrone-Holunder Limonade. Wir mussten ziemlich lang auf das Frühstück warten, als wir dann nach mehr als 30 Minuten nachgefragt haben, ob es denn bald serviert wird, wurde uns mitgeteilt, dass die Eier (auf Nachfrage: Eier aus Freilandhaltung) ausgegangen sind und man erst welche besorgen musste. Hm. Das lange Warten hat sich aber ausgezahlt, sowohl das Rührei als auch die pochierten Eier waren geschmacklich einwandfrei – die kleinen Ofentomaten sind vielleicht eine Spur zu süß geraten. Brot gab es allerdings keines dazu, das musste extra bestellt werden. Das Baguette war in Ordnung, habe ich in französischen Bäckereien in Wien aber schon besser gegessen.
Ohne süßen Abschluss geht es natürlich nicht, dieses Mal sind „Louis“, ein Croissant gefüllt mit Nougatcreme und Obst der Saison (€ 4,80) und „Patrice“, ein simples Buttercroissant (€ 2,90), auf unseren Tellern gelandet. Die Croissants haben uns gut geschmeckt, das Buttercroissant war allerdings – warum auch immer – unter einer dicken Schicht Staubzucker versteckt, es wurde dann aber ohne Probleme gegen eines ohne ausgetauscht. Die Melange war für meinen Geschmack zu sauer und auch wässrig, auch die danach noch bestellte Melange mit Eis hat mir nicht wirklich zugesagt – der Espresso ist etwas besser weggekommen. Die Limonade hat für mich eigentlich primär nach Gurke geschmeckt, Minze, Zitrone und Holunder konnte ich, wenn überhaupt, nur ganz dezent wahrnehmen.
Service & Ambiente
Beim Service gibt es noch Luft nach oben, die Mitarbeiterin war zwar freundlich, aber sehr gemütlich unterwegs und daher hat auch alles etwas länger gedauert. Später kam dann noch ein Mitarbeiter dazu, der war zwar ebenfalls freundlich und auch schneller, aber etwas vergesslich. Das erste Glas Wasser zum Kaffee mussten wir auch zurückschicken, da war noch Lippenstift dran.
Vormittag war im begrünten und großzügig beschirmten Schanigarten im Le Pic nicht viel los, es waren gerade mal zwei Tisch besetzt – gegen Mittag wurde es dann allerdings schnell voller. Das Lokal ist tatsächlich sehr gemütlich im Vintage-Stil eingerichtet und hält mit bequemen Sofas, kleinen Tischen am Fenster, Barhockern und Holztischen mit frischen Blümchen einen Lieblingsplatz für jeden bereit, und man kann auch gleich einen Blick in die offene Küche werfen.
Fazit
Im Le Pic kann man wochentags ein kleines Stück Frankreich genießen, am Wochenende wird zum ausgiebigen Brunch geladen.
Quick Facts
Dauer, bis die 1. Melange serviert wurde: 08 Minuten 23 Sekunden
Schanigarten, Online-Reservierung, Kinderstühle
Am Wochenende vegane Frühstücksoptionen
Bewertung
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