Endlich haben wir einer der bekanntesten Wiener Kaffeehaus-Institutionen (eröffnet 1904) wieder einmal einen Besuch abgestattet: dem Café Korb. Einfaches 1960er Flair und internationale Zeitungen prägen den Charme des Cafés, unweit des Stephansdomes. Sehenswert: die Artlounge mit Kunstwerken von Gunter Brus, Peter Kogler und Peter Weibel im Keller, die außergewöhnlichen Toiletten und natürlich die Chefin, Schauspielerin und Performance-Künstlerin Susanne Widl. In ihrer Abwesenheit kann man mit der Fotowand vorlieb nehmen, die Szenen aus ihrem Leben zeigt. Oder man wirft ein Auge auf die (oft anwesenden) bekannten Gesichter unter den Gästen. Neben Berühmtheiten gibt es im Café Korb aber natürlich auch ein feines Frühstücksangebot.
Frühstückszeiten & Angebot
Frühstück gibt es im Café Korb ganztägig – es eignet sich also für Early Birds und Langschläfer gleichermaßen. Die Karte ist übersichtlich, wird aber durch jede Menge Wiener Kaffeehaus-Schmankerln ergänzt, die sich teilweise auch als Frühstückselemente eignen. Aber von vorne: ganz oben auf der Frühstückskarte stehen (wie könnte es anders sein) das „Kleine Wiener Frühstück“ um € 8,00 (Heißgetränk, Butter, Marmelade, zwei Kaisersemmeln) und das „Wiener Frühstück mit Ei“ um € 9,30. Weiters kann der Frühstücksgast noch aus einer Liste an Extras wie zB. Freiland-Eiern in allen Varianten (Spiegelei, Omelette, Eierspeise, Würsteleierspeise, Eier im Glas, gekochtes Ei – zwischen € 2,00 und € 9,20) wählen. Einen Schinken- oder Käseteller gibt es um € 4,50. Joghurt wird nach Wunsch pur, mit Honig oder mit Früchten serviert (ab € 3,50). Auch Kaisersemmel, Hausbrot oder Kornspitz in verschiedenen Formen stehen zur Wahl: beispielsweise die Kaisersemmel mit Schinken (€ 4,50) oder der Kornspitz mit Butter und Schnittlauch (€ 3,20). Kipferl & Co. fehlen auf der Wiener Frühstückskarte natürlich auch nicht.
Die Kaffeekarte ist, wie auch nicht anders zu erwarten, sehr ausführlich und ordnungshalber in „Wiener Kaffeespezialitäten“ (zB. Mokka, Brauner, Wiener Melange, Einspänner oder Franziskaner) und „Internationale Kaffeespezialitäten“ (zB. Cappuccino oder Caffe Latte Macchiato) gegliedert, der Kaffee kommt von Julius Meinl. Auch Teespezialitäten in der Kanne stehen auf der Karte – sie stammen aus dem Hause Schönbichler und reichen von Earl Grey und China Chun Mee bis zu einer Waldbeerenmischung (€ 4,30).
Unsere Frühstücksauswahl
Ich entschied mich ganz klassisch für Eier im Glas, Kornspitz mit Schnittlauch und den Käseteller. Dazu noch ein Croissant mit Marmelade und Butter und einen verlängerter Mokka. Meine Begleitung entschied sich für eines der Kaffeehausschmankerln: Schinkenrolle, gefüllt mit französischem Salat, Ei, Mayonnaise und Salat (€ 8,00), dazu einen Grünen Tee. Wir waren beide recht zufrieden mit unserer Wahl, ich war nur ein wenig enttäuscht, dass der Käseteller zu 100% aus Emmentaler bestand – das hätte ich wohl zur Sicherheit im Vorhinein abklären sollen. Die Schinkenrolle erinnerte sehr an vergangene Zeiten und war Nostalgie pur.
Service & Ambiente
Das Service ist – wie im Wiener Kaffeehaus nach wie vor oft üblich – ausschließlich männlich. Bei unserem Besuch war der Schanigarten bis auf den letzten Platz besetzt und die Herren dementsprechend gestresst. Sie waren aber dennoch bemüht und es ging alles recht flott. Gelegen in der Brandstätte, ist das Café Korb ein wunderbares Plätzchen, das auch in Sommermonaten Schatten spendet und das bunte Treiben der Stadt beobachten lässt. Um freie Plätze muss im Sommer aber gekämpft werden, es empfiehlt sich daher eine Reservierung.
Fazit
Auf der Suche nach authentischem Wiener Flair wird man im Café Korb sicherlich fündig. Guten Kaffee und eine klassische Frühstückskarte gibt’s noch dazu!
Quick Facts
Dauer, bis der 1. Kaffee bzw. Tee serviert wurde: 4 Minuten 54 Sekunden
Schanigarten, Zeitungen, WLAN
Bewertung
Infos
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