Das Café Français auf der Währinger Straße hat sich über die Jahre als In-Lokal für frankophile FrühstückerInnen etabliert. Der Blick auf die Votivkirche und die unmittelbare Nähe zur Inneren Stadt sind sicherlich neben dem stylischen Ambiente ein zusätzlicher Bonus. Ziemlich genau fünf Jahre ist unser letztes Frühstück im Café Français mittlerweile her – 2015 war es noch das „new kid on the block“, neben dem Kaffeehaus-Klassiker Café Stein. Damals überzeugten uns die Atmosphäre und Frühstücksqualität, dementsprechend waren wir gespannt, was sich hier über die letzten Jahre getan hat.
Frühstückszeiten & Angebot
Nun zum Wesentlichen: Frühstücken kann man im Café Français Montag bis Freitag von 9.00 bis 11.30 Uhr, am Samstag bis 14.00 Uhr. Nach Auskunft der Servicemitarbeiter stammen die Eier aus Freilandhaltung – schade, denn 2015 waren sie noch von Bio-Qualität.
Die Karte bietet viele verschiedene Kombinationen, die gleichermaßen etwas Passendes für eilige, wie für ausgiebige FrühstückerInnen bereithält. Für erstere gibt es beispielsweise das „Frühstück Français“ (Café Express, Croissant und Mineral um € 5,50) oder ebenfalls sehr französisch: „Très Tschick“ (Café Express und eine Zigarette um € 2,50). Auch die anderen Varianten tragen lustige Namen: „Omar, Scharf Is“ (orientalisches Omelette, Hummus und Pitabrot) und „Catherine Den’œuf“ (knuspriges Baguette, Butter, Schinken-Käse Teller, weiches Ei und Gemüse mit Dip), jeweils um € 7,00. Ebenfalls nicht zu vergessen: die „Oeuf Bénédictine“ auf Toast mit Sauce Hollandaise, wahlweise u.a. mit Spinat oder Räucherlachs (ab € 9,50).
Für einen grünen Start in den Tag gibt es das „Jules Vert“ (Omelette mit Basilikumpesto, Spinat und Schafskäse, dazu grüner Tee und ein Glas Deep Cleanse) für € 13,00. Für hungrige Frühstücks-Duos empfiehlt sich „Napoleon & Josephine“ um insgesamt € 39,00 – beinhaltet ist hier pikanter French Toast, Räucherlachs, Schinken, Käse, Früchte, Gemüse, Butter, Marmelade, Croissant, Baguette, zwei Heißgetränke und zwei Gläser Crémant. Bon Appetit!
French Toast gibt es übrigens auch in der klassisch süßen Variante („Le Cousin D’Amerique“) mit Beeren und Ahornsirup um € 6,50. Bei den Extras ist neben verschiedenen Baguette-Varianten, Joghurt mit Honig, Zimt und Tsampa auch „Boding“ zu finden: ein lauwarmer Croissantauflauf mit Äpfeln und Rosinen (€ 3,50).
Neben Kaffee aus der Koffeeinschmiede (beispielsweise auch als „Café Français“ mit Mandelsirup) gibt es im Café verschiedene Teemischungen aus Paris von Kusmi Tea. Und: „les jus trop frais“, darunter der Saft „Mentorix“ mit Orange, Grapefruit, Mango, Zitrone und Ingwer.
Unsere Frühstückswahl
Wir haben das „Catherine Den’œuf“ und „Oeuf Bénédictine“ mit Spinat probiert, dazu jeweils Cappuccino. Bei ersterem muss ich anmerken, dass die Gemüse-Sticks keinen besonders frischen Eindruck gemacht haben, vermutlich waren sie vom Vortag? Auch das Baguette machte uns nicht wirklich glücklich – speziell hier zeigen sich große Qualitätsunterschiede und der Frankreich-Standard konnte nicht gehalten werden. Das Croissant, das wir noch dazu bestellt hatten, fanden wir jedoch vergleichsweise sehr gut.
Auch das pochierte Ei mit Spinat und Hollandaise schmeckte uns. Nur hätten wir uns ein anderes Brot gewünscht: Die dünne Toastscheibe wirkte etwas verloren unter dem üppigen Belag und war dementsprechend auch nicht mehr wie angekündigt „knusprig“, sondern mit Sauce vollgesaugt. Zum Abschluss teilten wir uns noch den French Toast – wow, hier wurde echt nicht mit Ahornsirup gespart. ;-) Dementsprechend süß und – wiederum – „gatschig“ war das Gericht. Die Säure der frischen Beeren konnte es aber ein wenig retten. Der Cappuccino war gut und landete auch sehr rasch auf unserem Tisch.
Service & Ambiente
Generell waren wir mit dem Service sehr happy. Direkt zu Beginn wurde uns unaufgefordert Wasser an den Tisch gebracht und die Mitarbeiter waren freundlich und schnell. Der Schanigarten vor dem Lokal ist – so wie auch das Innere des Lokales – nett und wir suchten uns ein Plätzchen mit direktem Blick auf die Votivkirche. Weniger gefallen hat mir jedoch teilweise die Präsentation der Speisen und die Frische der ein oder anderen Zutat. Ich denke, hier ist noch Potential, ein wenig mehr Aufmerksamkeit auf die Zusammenstellung der Gerichte zu legen oder ihnen einen kleinen – aber entscheidenden – Twist zu verpassen. Sei’s beim simplen Schinken-Käse-Teller oder dem French Toast – dann steht dem savoir-vivre auch nichts mehr im Wege!
Fazit
Wird die Originalität in der Benennung der Frühstückskombis im Café Français noch auf die tatsächlichen Gerichte übertragen, sagen wir gerne „à bientôt“!
Quick Facts
Dauer, bis der 1. Cappuccino serviert wurde: 2 Minuten 29 Sekunden
Schanigarten, Zeitungen, Online-Reservierung
Heißgetränke auch mit Sojamilch
Bewertung
Infos
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