In Wien ist es ja schon fast Tradition, Lokale nach bekannten Schriftstellern oder Philosophen zu benennen, das Café Camus (nach dem französischen Schriftsteller und Philosophen Albert Camus) reiht sich also nahtlos in diese Liste ein. Den großen Gastgarten mit knallgelben Sonnenschirmen sieht man schon aus der Ferne, Platz genug für ein Frühstück im Freien ist also auf jeden Fall vorhanden. Aber auch im Lokal im Souterrain gibt es einige Tische und ein knallrotes Sofa, um es sich gemütlich zu machen und entspannt in den Tag zu starten.
Frühstückszeiten & Angebot
Frühstücken kann man im Café Camus täglich von 10.00 bis 16.00 Uhr, was den Langschläfer*innen bzw. Spät-Frühstücker*innen (wie mir) sehr entgegenkommt. ;-) Das Angebot ist eher auf der deftigen Seite, süße Frühstücksklassiker sucht man hier vergebens. Der Großteil der angebotenen Speisen ist fleischlos, man bekommt aber auch Bacon oder Ham & Eggs mit Hausbrot (€ 4,90), ein „English Breakfast“ mit Baked Beans, Spiegelei, gegrillten Tomaten, Champignons, Würstel und Weißbrot (€ 11,20) oder ein „Wiener Frühstück“ mit Beinschinken, Käse, Rührei, hausgemachter Marmelade, Hausbrot und Butter (€ 8,40).
Beim „Vitalgenuss“ erwarten einen zwei pochierte Eier, Babyspinat, Guacamole und Hausbrot (€ 8,90), ein Schnittlauchbrot (€ 3,50) ist nie verkehrt und fruchtig wird es mit dem „Granola Joghurt“ (vegan) mit Soja-Joghurt, hausgemachtem Granola und Waldbeerragout (€ 4,90) oder dem „Blueberry Porridge“ (vegan) mit Haferflocken, Heidelbeeren, Banane und Kokosflocken (€ 6,90). Es wird auch auf die Qualität der Zutaten geachtet – Kaffee, Milch und Eier sind zum Beispiel aus biologischer Landwirtschaft.
Kaffee wird neben den gängigen Varianten auch mit „Schuss“ (Amaretto Latte, Baileys Latte oder Caffè Corretto) und koffeinfrei bzw. mit Hafermilch serviert. Es stehen auch verschiedene Teesorten, Heiße Schokolade und Chai Latte bereit. Dazu noch verschiedene Säfte, Eistees und eine hausgemachte Ingwer-Limetten-Limonade mit Minze. Außerdem lohnt sich ein Blick in die Kuchenvitrine, hier findet man neben einem hausgemachten Brownie auch noch eine kleine Auswahl an Torten und Strudel.
Unsere Frühstückswahl
Für uns gab es das Omelette aus zwei Eiern mit Käse, Kirschtomaten, Babyspinat, Hausbrot und Butter (€ 5,60) und dazu eine Portion Baked Beans (€ 2,80) sowie das „Veggie Frühstück“ mit Grillgemüse, Spiegelei, Hummus, Oliven, Hausbrot und Butter (€ 8,50), gefolgt vom Brownie, den wir uns geteilt haben. Dazu haben wir eine Melange, einen Verlängerten und die hausgemachte Ingwer-Limetten-Limonade mit Minze bestellt.
Das Omelette hat genau meinen Geschmack getroffen: es war saftig gebraten und die leichte Käsenote und das frische Gemüse haben ein sehr harmonisches Gericht ergeben. Das Hausbrot war leicht getoastet und es gab auch eine passende Portion Butter dazu, die auch für eine Person und nicht – wie sonst so oft – für vier gereicht hat. Die Baked Beans haben ebenfalls sehr gut geschmeckt. Auch beim Veggie-Frühstück gab es keine Kritikpunkte: die Spiegeleier waren gut gebraten, der Hummus cremig und das Grillgemüse hat sehr gut dazu gepasst. Der Brownie war herrlich flaumig und gleichzeitig schokoladig – einer der besten, den ich in letzter Zeit gegessen habe. Der Kaffee war auch wunderbar, die Marke konnte mir der Mitarbeiter leider nicht nennen, nur dass er bio und fairtrade ist. ;-) Die Limonade war mir persönlich etwas zu fad im Geschmack, aber dafür war sie sehr erfrischend, da kein Zucker zugesetzt war.
Service & Ambiente
Bei unserem Besuch an einem Samstag Vormittag war im Café Camus nichts los und wir konnten uns daher einen Platz im großen Schanigarten aussuchen. Später sind dann doch noch ein paar Gäste aufgetaucht, zum Frühstück scheint das Lokal, das eben erst seinen 1. Geburtstag gefeiert hat, aber noch ein Geheimtipp zu sein. Wir haben es uns also unter einem großen Sonnenschirm gemütlich gemacht und die herrliche Ruhe mitten in der Stadt genossen. Bei kühleren Temperaturen gibt es auch im Lokal, die Treppe runter, einige Holztische und ein Sofa als Sitzmöglichkeiten. Das Interieur ist eher karg, mit vielen Bildern an der Wand und angenehmer Beleuchtung aber durchaus gemütlich. Da der Burggarten in unmittelbarer Nähe ist, kann man nach dem Frühstück auch gleich noch einen kleinen Spaziergang einplanen.
Der Mitarbeiter war sehr freundlich, engagiert und hat auch alle Fragen geduldig beantwortet. Da er im Service alleine war, hat es dann aber – als ein paar Gäste mehr da waren – doch etwas gedauert, bis das leere Geschirr abserviert wurde und er für eine weitere Bestellung greifbar war.
Fazit
Im Café Camus in der Nähe vom Burggarten kann man in entspannter Atmosphäre deftiges Frühstück zu moderaten Preisen genießen und im großen Schanigarten auch schon einmal die Zeit vergessen … :-)
Quick Facts
Dauer, bis die 1. Melange serviert wurde: 6 Minuten 19 Sekunden
WLAN, großer Schanigarten mit Sonnenschirmen, Zeitungen
Vegane Frühstücksoptionen; Kaffee auch mit Hafermilch und koffeinfrei
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