Ein neues Frühstückslokal hat vor einigen Monaten am Standort der ehemaligen Wohnküche im 20. Bezirk seine Tore geöffnet. Das Le Petit Jeudi, ein Projekt von Paul Schödl, der vorher im MAST Weinbistro gekocht hat, soll ein französisch-inspiriertes Lokal sein, das aber vorwiegend österreichische Produkte verarbeitet. Das Konzept des Bistros ist Fine-Dining, das allerdings bereits zum Frühstück/Brunch serviert wird, denn während der Woche ist nur donnerstags und freitags am Abend geöffnet.
Frühstückszeiten & Angebot
Das Frühstück bzw. der Brunch wird im Le Petit Jeudi ganztags serviert, dh. Donnerstag und Freitag von 10.00 bis 21.30 Uhr, Samstag bis Montag von 09.00 bis 15.00 Uhr. Daher kann man die meisten Speisen auch gut zum Frühstück, Mittag- oder Abendessen verspeisen. Das Angebot wechselt nach Jahrezeit und Verfügbarkeit der Zutaten. Während der Woche gibt es zusätzlich auch noch ein Mittagsmenü zur Auswahl.
Die Speisen sind in kleine „Tapas“, „Ei“-Gerichte, „Warme“ und „Süße“ Speisen unterteilt und können so zu einem perfekten Brunch-Menü zusammengestellt werden, oder man wählt um € 49,- die 4-gängige „Chef’s Choice“.
Die Tapas beinhalten zB. Seeforelle mit Wassermelone und Earl Grey zu € 14,-, oder Radicchio mit Ziegenfrischkäse zu € 8,-. Bei den Eiergerichten (aus österr. Freilandhaltung) findet man das „Overeasy“, Stundenei oder Rührei (je € 13,-). Die größeren warmen Hauptgerichte umfassen zB. das rosa Buchweizenrisotto (€ 17,-), Goldforelle mit Melanzani (€ 15,-) oder das Rinderonglet mit Kräuterseitlingen (€ 20,-). Beim süßen Angebot ist zB. der Frenchtoast mit dabei (€ 11,-), ein Grießflammeri mit Mispel und Holunder (€ 11,-) sowie auch einige Extras, wie zB. das Joseph Croissant (€ 4,-) mit Hausmarmelade (€ 4,-)
Der Kaffee kommt aus der Wildkaffee Rösterei, mit der Wiener Röstung werden im Le Petit Jeudi die Klassiker von Espresso bis Americano angeboten, und zu meiner großen Freude auch der Flat White (€ 5,60) – auf Wunsch auch mit Hafermilch. Eine ganze Reihe an internationalen Teesorten sind auch im Sortiment, von Earl Grey über Japanischem Sencha bis zum Griechischen Bergkräutertee. Wie es sich für ein Fine-Dining Lokal gehört, gibt es auch eine stattliche Weinkarte und eine Auswahl an Digestifs.
Unsere Frühstückswahl
Wir haben uns für das Stundenei mit Pilzen (€ 12,-) und den Kalbstafelspitz (€ 17,-) entschieden. Beides war wunderschön und mit Liebe zum Detail angerichtet. Ganz eindeutig wurde das Gericht mit Hingabe geplant und zubereitet, so wie man es bei einem Fine-Dining Restaurant erwarten würde. Allerdings gab es trotz des relativ ruhigen Morgens im Lokal eine ziemlich lange Wartezeit. Fast hätten wir uns überlegt, den Joseph Gebäckkorb (€ 9,-) noch davor zu bestellen, aber wir wollten unbedingt Platz für Süßes lassen. Somit waren wir schon eine Weile am Warten, aber konnten zumindest den Kaffee genießen, der in stylischen Tassen serviert wurde. Der Flat White war ganz nach meinem persönlichen Geschmack, rund und etwas schokoladig.
An der Qualität gab es wirklich nichts auszusetzen, was uns beim Anspruch des Lokals auch sehr überrascht hätte. Beides hat wunderbar geschmeckt und sowohl das Ei als auch der Tafelspitz waren perfekt zubereitet. Als Nachspeise haben wir uns dann noch das Croissant und den Haselnussschmarren mit Dirndln und Nougat (€ 11,-) bestellt. Das Croissant hätten wir direkt bei Joseph Brot frischer haben können, aber der Schmarren war ganz einmalig. Fluffig und flaumig, mit einer fruchtigen Sauce und herrlichem Nougat. Eindeutig die Sünde wert!
Service & Ambiente
Das Interieur ist im Le Petit Jeudi sehr modern und im stylischen Skandi-Stil gehalten. Die große Bar in der Mitte des Lokals sowie die offene Küche und die hohen Fenster machen den Raum sehr offen und hell. Dazu bieten die teilweise dunklen Möbel einen schönen Kontrast. Man fühlt die Intention der Reduktion im Ambiente, und auch an der Übersichtlichkeit der Karte und wie die Gerichte serviert werden – das Augenmerk soll hier auf den regionalen Zutaten liegen. Die Mitarbeiter*innen waren freundlich, dennoch hätten wir uns aber ein etwas schnelleres Service gewünscht – in der Früh kann es gern auch einmal flotter gehen, wenn man noch nichts im Magen hat! ;-)
Fazit
Das Le Petit Jeudi bietet ein tolles „Fine-Dining zum Brunch“-Konzept, mit kreativem und saisonalem Angebot. Man sollte aber etwas Geduld mitbringen und unbedingt reservieren!
Quick Facts
Dauer, bis der 1. Cappuccino serviert wurde: 5 Minuten 53 Sekunden
Kinderstühle, Online-Reservierung, Garten
Heißgetränke werden auch mit Hafermilch serviert.
Bewertung
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