Bistro Deppat

• Fleischlos & Verträglich
• Lang & Schläfer
• Sonn- & Feiertag

Das Bistro Deppat im zweiten Bezirk überzeugt nicht nur mit seinem super Namens-Wortspiel, sondern auch mit einem tollen Konzept: Alles komplett vegan, aber so gut, dass man es gar nicht merkt – nicht mal als klassische Fleischesser*in. Gründer und Küchenchef Rupert Tömböl will für mehr kulinarische Abwechslung in der Szene sorgen und besonders beim Frühstück mehr pflanzliche Alternativen bieten als Rohkost mit Hummus. Der Erfolg gibt ihm Recht: Schon seit Wochen sind die Tische am Wochenende schnell ausreserviert. Wir haben noch ein Plätzchen ergattert und uns ein wenig durch die abwechslungsreiche Karte gekostet.

Frühstückszeiten & Angebot

Das Bistro Deppat bietet ganztägig Frühstück an: Mittwoch bis Samstag ist von 9.00 bis 16.00 Uhr geöffnet, sonntags erst ab 09.30 Uhr, und am Freitag nur bis 15.00 Uhr, da von 17.00 bis 22.00 Uhr nochmals für die Heurigen-/Abendkarte inklusive Drinks aufgesperrt wird. Zu Essen gibt’s von pikant bis süß alles, was das vegane Herz sich vorstellen kann: Waffeln, Pancakes, Kuchen, Gebäck sowie Frühstücksklassiker und deftige Speisen mit pflanzlichen Proteinen! Bei allen Frühstücksvariationen ist das Heißgetränk übrigens bereits mit im Preis inkludiert – wenn ihr Waffeln, Bagel oder Pancakes bestellen wollt, zahlt ihr extra für Kaffee und Tee.

Für Genügsame gibt es das „Kleine Frühstück“ (€ 7,40) mit Handsemmel oder Kipferl, pflanzlicher Butter und Marmelade. Croissants (€ 2,90), diverse Kuchen und das leckere Pain au Chocolat (€ 3,30) gibt es auch einzeln aus der Vitrine, dort findet ihr außerdem noch Schoko-Brownies und Bananenbrot (beides um € 2,40). Bei einem größeren süßen Hunger werdet ihr bestimmt mit einem (€ 8,40) oder zwei Stück (€ 11,20) der „Anne Waffel“ glücklich: Der mit Bourbon Vanille verfeinerte Teig wird mit Früchten, veganem Obers und Minze getoppt. Eine weitere süße Option sind die Pancakes, davon bekommt ihr gleich drei Stück: entweder plain mit Butter und Ahornsirup (€ 8,40), mit Heidelbeeren im Teig und Banane on top (€ 9,50) oder mit Schoko-Nuss-Teig und Schokosauce (€ 9,50).

Für Gemüsefans stehen das „Hummus Frühstück“ mit Labneh, Tofu-Feta, Gemüsesticks und Pitabrot um € 12,10 oder zwei Arten von Bagels zur Auswahl: Beide werden mit einer Mandel-Ricotta-Basis bestrichen. Beim Avocado Bagel (€ 7,90) kommen noch Zitrone und gebeizte rote Zwiebel obendrauf, beim Lox Bagel (€ 7,40) Karotten, Rucola und Kren, verfeinert mit einer Miso-Algen-Marinade.

Wer auch im veganen Lokal nicht auf den lieben Fleisch-Geschmack verzichten will, darf sich im Bistro Deppat ebenfalls über eine große Auswahl freuen: Für das „Englische Frühstück“ (€ 18,00) – mit Baked Beans, Tomaten, Pilzen und Toastbrot – werden Vürstl von Goldblatt und Bacon von Billie Green verwendet. Der französische Bistro-Klassiker Croque Madame (€ 9,40) macht mit veganem Schinken und Käse ordentlich satt. Zum „Wiener Frühstück“ (€ 11,90) gibt es pflanzlichen Karree-Aufschnitt (ebenfalls von Goldblatt), vegane käsige Scheiben sowie pflanzliche Butter und Marmelade zu Handsemmel und Kipferl – optional mit frisch gepresstem Orangensaft (€ 15,40). Bei der „Alex Waffel“ werden die „Speck“-Pilze und der vegane Käse direkt im Teig verarbeitet, inklusive Zwiebel und Knoblauch. Obendrauf kommt veganer Oberskren und Schnittlauch. Auch hier ist es möglich, nur ein Stück für € 8,40 oder zwei Stück Waffeln für € 11,20 zu bestellen. Für einen Aufpreis könnt ihr bei allen Gerichten übrigens noch Gebäck, Feta, Butter, Marmelade, Karree-Aufschnitt, käsige Scheiben oder Hummus dazu nehmen.

Die Kaffeebohnen kommen von CaffèCouture und werden auch im Lokal verkauft. Verarbeitet werden sie zu leckerem Espresso, Macchiato, Verlängerten, Cortado, Americano, Cappuccino, Flat White oder Latte Macchiato. Beim Tee habt ihr ebenfalls eine breite Auswahl: frisch geriebene und gepresste Ingwer-Zitrone, Schwarz-, Früchte-, Beeren-, Mango-Mandarine-Tee oder Japanischer Matcha Latte von „Die Teerose“ sowie selbstgemachter Chai Latte. Den Kaffee und Tee gibt es übrigens mit Hafer- oder Sojamilch. Neben verschiedenen Kaltgetränken und selbstgemachten Limonaden (Lavendel-Erdbeer oder Ingwer-Tonkabohne) könnt ihr auch frisch Entsaftetes bestellen, wie Karotte-, Apfel-Karotte- oder Gurkensaft.

Unsere Frühstückswahl

Wir haben uns im Bistro Deppat für den Avocado Bagel und eine „Alex Waffel“ mit der ensafteten Apfel-Karotte-Kombi und einem Cappuccino mit Hafermilch entschieden. Noch vor unserer Bestellung bekamen wir einen großen Wasserkrug, der regelmäßig ausgetauscht wurde. Der Kaffee hat mir gut geschmeckt und meine Begleitung war sehr begeistert von ihrem Apfel-Karotten-Saft, da sie Ensaftetes generell selten auf der Karte von Frühstückslokalen findet – und wenn dann nicht in so einem großen Glas. Auch mit ihrem Bagel war sie ganz zufrieden: Die Avocado-Creme war sehr frisch und leicht, der Teig genau richtig von der Konsistenz. Gewürze und Kräuter haben aber leider komplett gefehlt… Etwas Nachsalzen hat zwar geholfen, aber mit einem passenden Avocado-Gewürz hätte es noch besser geschmeckt. Ich durfte ein Stück kosten und fand die gebeizte rote Zwiebel am besten. Am Rand war der Bagel übrigens sehr schwer zu schneiden – nach einer Weile hat meine Begleitung aufgegeben und mit den Händen weitergegessen.

Meine „Alex Waffel“ war dafür schön weich und groß, noch warm und richtig deftig – genauso wie ich es mir vorgestellt hatte. Die „Speck“-Pilze werden mit Zwiebel und Knoblauch direkt im Teig verarbeitet und sorgen für ein ganz spezielles, tolles Aroma. Die dreierlei Paprika obendrauf gehen dabei komplett unter, die kleinen Stückchen sind aber schön knackig und frisch. Schnittlauch war nicht dabei wie eigentlich angegeben, was mich aber nicht gestört hat. Eine große Enttäuschung war dafür leider der vegane Oberskren: Den geschnittenen Kren schmeckt man nur wenig aus der Creme heraus, da das Obers beinahe alles gänzlich überdeckt – auch das tolle Aroma vom Waffelteig. Ich habe relativ viel nachgesalzen, das hat es etwas verbessert. Aber eigentlich wäre mir die Waffel alleine lieber gewesen, vielleicht mit einem gut marinierten Salat oder nur dem geschnittenen Kren, ohne Obers. Von der Größe her hat es super gepasst – ich habe mir extra nur eine Waffel genommen, um noch Platz für Süßes zu lassen.

Am liebsten hätte ich ein selbstgemachtes Pain au Chocolat probiert, aber leider war es schon ausverkauft. Laut unserer Kellnerin geht das übrigens immer wahnsinnig schnell, am Wochenende solltet ihr also lieber ein bisschen früher kommen oder das süße Gebäck gleich am Anfang dazu bestellen! Auch meine Begleitung hatte nach dem Bagel noch ein wenig Platz für eine Nachspeise, daher nahmen wir uns „Die Anne“-Waffel mit Früchten und Creme, außerdem Pancakes mit Heidelbeeren im Teig. Letztere waren sehr weich und fluffig, aber nicht zu fettig. Die Creme schmeckte genauso nichtssagend wie zuvor das Obers bei der deftigen Waffel – in der süßen Kombination mit Schoko-Creme und Ahornsirup hat es aber ganz gut dazu gepasst und mich diesmal nicht gestört. Die Schokolade ist sehr herb und zartbitter, nicht zu süß und natürlich auch nicht so cremig wie solche mit Milchprodukten, was für mich als regelmäßige Nutella-Esserin etwas ungewohnt war, aber nicht schlecht geschmeckt hat. Meine Begleitung fand ihre „Anne“-Waffel besser als die vorherige Kostprobe meiner pikanten „Alex“: Der Teig war extrem fluffig. Die Creme musste sie stark nachzuckern, was den fehlenden Geschmack etwas ausgeglichen hat. Statt Früchten, wie in der Karte angegeben, bekam sie eine Art Marmelade obendrauf, die sehr reichhaltig und vollmundig war – davon hätte es ruhig mehr geben können! Zwar haben ihr die echten Früchte dazu ein bisschen gefehlt, aber da für das Gericht somit offensichtlich nur saisonale Produkte verwendet wurden, ist das für uns ein Pluspunkt. 

Service & Ambiente

Das Bistro Deppat ist von außen leicht zu übersehen, wenn es zu kalt für den Schanigarten wird – wir sind an dem dezenten Türschild zuerst vorbeigeschlendert. Drinnen sorgen die zahlreichen Pflanzen an Deckenhaken, in Vasen und sogar als Bemalung an den Wänden für eine hippe Atmosphäre, auch die Bilder unterstützen den floralen Eindruck. Ansonsten hat man sich bei der Dekoration sehr zurückgehalten, ein paar Bücher in den Regalen runden den geschmackvollen Eindruck ab. Gemütlich ist es hier trotzdem, besonders dank der netten Stimmung, die durch das Personal verbreitet wird: Das Service ist stets ausgesprochen freundlich und motiviert! Leider dauert es meistens trotzdem etwas länger, was aber wohl auf die große Beliebtheit des Cafés zurückzuführen ist. Vor allem am Wochenende ist es recht voll (und etwas laut), eine Reservierung ist daher dringend zu empfehlen. Während der Woche scheint es laut der Mitarbeiterin etwas entspannter zuzugehen – da lässt sich dann bestimmt auch noch später am Tag eines der beliebten Croissants oder ein Pain au Chocolat ergattern!