ZU DEN FACTS & BEWERTUNG triangle

location Wien, 6. Bezirk

Chez Bernard

Hotel-Restaurants sind ja eigentlich nicht so mein Ding, aber wenn Szene-Gastronom Bernd Schlacher (Motto am Fluss, Motto Brot) ein Boutique-Hotel mitten auf der Mariahilfer Straße inkl. Lokal eröffnet, muss ich natürlich auch hin. ;-) Im Gebäude vom ehemaligen Hotel Kummer wurde bereits letztes Jahr die Motto Bäckerei eröffnet, seit Anfang Oktober steht nun nach einer Soft Opening Phase im September auch das Chez Bernard im 7. Stock des Hotels Motto – nicht nur für Hotelgäste – zum Frühstück, Lunch und Dinner bereit (der Eingang befindet sich in der Schadekgasse 20!). Der Style im Hotel ist eine Art Liebesgeschichte zwischen Wien und Paris, auch die Speisekarte am Abend ist inspiriert von der französischen Küche. Das Frühstücksangebot punktet wie erwartet mit bunten, interessanten Kreationen und hochwertigen Zutaten.

Frühstückszeiten & Angebot

Gefrühstückt wird im Chez Bernard Montag bis Freitag von 07.30 bis 11.30 Uhr und am Wochenende von 08.00 bis 12.30 Uhr. Auch hier darf „naturellement“ ein Hauch Frankreich nicht fehlen, man hat die Wahl zwischen drei Crêpes – „Tomaten Paprika Tajine“ mit pochiertem Ei, Ofenmelanzani, Tahini und geröstetem Sesam, „Chocolat“ mit Schokolade, Karamell und Früchten (je € 8,50) oder „Beinschinken“ mit Spiegelei, Sauce Mornay, Crème fraîche und Pommery Senf (€ 9,-).

Natürlich dürfen auch verschiedene Frühstücksbrote nicht fehlen, zB. ein Motto Sauerteig Brot mit pochiertem Ei, Avocado, Speck, Zitrone und Harissa Chili Flakes (€ 10,-). In der Breakfast Boutique warten Frühstückskombis, wie zB. das „Chez Bernard“ mit 2 pochierten Eiern, Blattspinat, Sauce Bernaise, Rindergrammeln und getoastetem Motto Sauerteigbrot (€ 10,-) oder das „Saint Martin“ mit hausgebeiztem Lachs, Ziegenkäse, Honig, Kürbischutney, Brunnenkresse, Saatenmix und getoastetem Motto Neunerleibrot (€ 13,-).

Wer auf einen süßen Morgen nicht verzichten möchte, kann sich zB. auch für den „Motto Porridge“ mit Gewürzbirne, Heidelbeeren, Salzkaramell, Hafer, Ahornsirup und Kokosmilch (€ 8,50) oder eine Açai  Bowl mit Banane, Heidelbeeren, Granola und Mandelmilch (€ 8,90) – beides vegan – entscheiden.

Ergänzen kann man seine Frühstückswahl dann auch noch mit diversen Extras, wie zB. Briochekipferl, Pain au chocolat, weichem Ei oder Schnittlauchbrot. Eier und das Brot aus der eigenen Bäckerei sind bio.

Die Getränkekarte lässt keine Wünsche offen: Juice Mixes (zB. „Immunity Booster“ mit Apfel, Karotte, Orange, Zitrone, Fenchel, Kurkuma, Leinöl und Agavendicksaft), Superfood Smoothies (zB. „Glücksbringer“ mit Banane, Avocado, Haferflocken, Erdnussbutter, Rohkakao, Agavendicksaft und Mandelmilch), frisch gepresste Säfte (zB. Orange), hausgemachte Limonaden (zB. Erdbeer-Zitrone), Trendy Lattes & Teas, wie zB. „Dirty Latte“ mit Espresso, Aktivkohle und Mandelmilch, Bubbles (zB. Crémant de Limoux), diverse Kaffeespezialitäten, Bio Heiße Schokoladen von Zotter oder frische Tisane – was will man mehr? Heißgetränke werden auch mit laktosefreier Milch, Soja- oder Hafermlich serviert.

Unsere Frühstückswahl

Probiert hätten wir gerne alles, wir haben uns aber schlussendlich für den „Motto Brioche Toast“ mit Beinschinken, 2 Rühreiern, Grana, Pommery Senf-Creme, Salatgurke und Romanasalat (€ 11,-) und das Motto Neunerlei Brot mit Portopello Pilz, Artischockencreme und Saatenmix (€ 9,-) entschieden. Ich habe extra die gesunde, vegane Option gewählt, weil ich nachher unbedingt noch die „Armen Ritter“ vom Brioche Striezel mit Beerenröster, Sauerrahm und Salzkaramell (€ 8,50) kosten wollte. :-) Dazu gab es Melange, einen Verlängerten, die hausgemachte Ingwer-Zitrone Limonade (€ 5,-) und den „Showgirl“ Smoothie mit Banane, Ananas, Mango, Maracuja, Matcha, Ahornsirup und Kokosmilch (€ 8,50).

Das Brot mit Portobello, Artischockencreme und Saatenmix war auch noch mit Artischocken-Stücken garniert und hat gut geschmeckt. Die Armen Ritter waren optisch wirklich ein Hingucker, geschmacklich haben sie mich dann aber nicht 100%ig abgeholt. Ich bin einfach ein Fan von der klassischen Variante mit etwas Zimt und einer kleinen fruchtigen Beilage – hier waren mir die verschiedenen Toppings fast „too much“ und der Brioche Striezel nicht mehr im Fokus. Der Brioche Toast mit Beinschinken & Co. war allerdings der Hammer – eine riesige Portion, bei der jeder einzelne Bissen Spaß im Mund gemacht hat.

Der Kaffee war wunderbar, von der Ingwer-Zitronen Limonade waren wir allerdings enttäuscht – die hatte sehr wenig Geschmack. Der Smoothie war mächtig, hat mir aber sehr gut geschmeckt – auch wenn die dominante Kokosmilch nicht viel Raum für Aromen der verschiedenen Fruchtkomponenten gelassen hat.

Service & Ambiente

Wirklich entzückend fand ich die „Uniformen“ der Mitarbeiter/innen – die Damen trugen grüne Kleider mit Blumenprint von Lena Hoschek, die Herren Hemden aus dem gleichen Stoff. Wir wurden auch sehr freundlich empfangen, leider wurde auf meinen Wunsch nach einem Eck- oder Randtisch bei der Reservierung nicht eingegangen. Es war dann aber doch noch ein Randtisch für uns zu finden und wir haben es uns auf den in gedeckten Farben gehaltenen Lounge-Sesseln gemütlich gemacht, die anfangs – ebenso wie der Tisch – etwas niedrig gewirkt hatten. Die Mitarbeiter/innen waren während unseres Besuches eigentlich auch immer freundlich, wirkten zwischendurch allerdings etwas gestresst – kein Wunder, das Chez Bernard war an einem Sonntag Vormittag bis auf den letzten Tisch besetzt. Dass der 1. Kaffee dann aber mehr als 13 Minuten gedauert hat, darf aber trotzdem nicht passieren. Am Nebentisch wurde auch ein Frühstück vergessen, das traf erst ein, nachdem wir schon mit dem Frühstück fertig waren, obwohl wir erst später gekommen sind.

Die dezente Musik im Hintergrund konnten wir kaum hören, da der Lärmpegel schon etwas hoch war. Wir mussten uns teilweise fast anschreien, damit wir uns auch unterhalten konnten. Auf den hübschen braunen Marmortischen waren nicht nur kleine Lampen, sondern neben dem Olivenöl, das mit dem Besteck an den Tisch gebracht wurde, kleine Teller mit Salz und Pfeffer samt Holzlöffelchen. Das sieht zwar nett aus, ist für meinen Geschmack aber etwas unhygienisch.

Die Bar mit vielen Grünpflanzen ist Blickfang des Restaurants und befindet sich unter der modernen Glaskuppel, die man auch von der Straße aus am Dach erkennen kann. Die Räumlichkeiten sind weitläufig, es gibt auch Platz für größere Runden. Für ein Frühstück zu zweit mit Aussicht empfiehlt sich ein Tisch rund um die Bar an den Glasflächen der Kuppel. Etwas irritierend fand ich im vorderen Bereich die vielen winzigen Leuchten an der Decke, da hätte ich mir passende Kronleuchter o.ä. gewünscht. Wir sind anschließend zu Fuß nach unten marschiert und konnten einen Blick auf das wirklich gelungene Hotel erhaschen und das imposante Stiegenhaus bewundern. Im Sommer gibt es dann einen Stock höher auch noch eine Terrasse für ein Frühstück im Freien. Eine Reservierung ist dringend empfohlen!

Fazit

Das Chez Bernard im 7. Stock des Hotel Motto muss man gesehen haben – auch wenn es bei Frühstück & Service nicht für eine Top 10 Platzierung gereicht hat.

Quick Facts

coffee

Dauer, bis die 1. Melange serviert wurde: 13 Minuten 37 Sekunden

info

Online-Reservierung, Terrasse im Sommer, WLAN, Zeitungen, Kindersessel

allergie

Vegane Frühstücksoptionen; Heißgetränke werden auch mit laktosefreier Milch, Soja- oder Hafermlich serviert.

Bewertung

Preis/Leistung: vollvollvollvollvollleer
Service: vollvollvollvollvollleer
Qualität: vollvollvollvollvollleer
Auswahl: vollvollvollvollvollleer
Ambiente: vollvollvollvollvollleer

Infos

Bargeldlos zahlen: Bankomat- und Kreditkarten
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 07.00 bis 15.00 Uhr und von 17.30 bis 02.00 Uhr, Samstag und Sonntag von 08.00 bis 15.00 Uhr und von 17.30 bis 02.00 Uhr
Erreichbarkeit: U3 Neubaugasse, Bus 13A und 14A (Neubaugasse)

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Alle Informationen wie Preise, Öffnungszeiten etc. sind ohne Gewähr. Änderungen durch die Lokale vorbehalten.

Ein Kommentar zu "Chez Bernard"

Robert sagt:

Gleich vorweg, das Preisleistungsverhältnis bewerte ich nicht mit fünf von sechs Semmeln, eher drei bis vier. Dass das Briochekipferl zum Belle Vienne über und über mit Hagelzucker bedeckt ist, mag nicht jedermanns Geschmack sein, wenn das Kipferl aber noch dazu auf dem Schwarzbrot liegend serviert wird, dann schmecht auch das Brot süß. Und dass für Hafer- oder Mandeldrink zum Cafe Latte 50 Cent mehr verrechnet werden, das fällt wohl eher in die Kategorie kleinlich.

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